14.2.06

nik thönen (wien)

heute waren wir bei nik thönen. ein in wien ansässiger schweizer der hier das grafikbüro re-p.org betreibt. wir sind ein bißchen zu früh dort und freuen uns an der sonne auf das was uns erwartet. punkt 15 uhr marschieren wir in der pater-schwartz-gasse ein. schon von aussen konnten wir buchstaben an den fenstern zur straße entdecken und sind dementsprechend gespannt. nik empfängt uns herzlich und im büro kann man überall indizien für ein eifriges typografisches schaffen entdecken. nach einem ersten cafe setzen wir uns in eine gemütliche sitzecke und nik beginnt uns seine vorbereiteten sachen zu zeigen. ausgehend von ein paar buchstaben sind im laufe der zeit 4 verschiedene schriften entstanden. diese wurden für die jeweiligen zwecke verändert und angepasst. bei nik's schriften handelt es sich meist, wenn man so will um konstruierte formen welche in der entstehung optisch aufeinander abgestimmt werden. beispielsweise werden aus einem reichen fundus an festgelegten bögen, abstrichen und strichdicken die buchstaben entwickelt. ein großer setzkasten der dann aber immer optisch abgestimmt wird. im moment arbeiten nik und mika mischler an einer serifenschrift für ein museumskatalog in frankreich. für ihn auch eine premiere und super spannend wie er uns versichert.
im gespräch erfahren wir, dass er früher als linkshänder nie kalligraphie machen konnte und daher den klassischen einfluss der verschiedenen federn auf schriften meist ausser acht läßt. sein ansatz ist ein anderer. aus geometrischen formen wird versucht, optisch möglichst nahe an kalligraphische merkmale heranzukommen und so trotzdem eine serifenschrift zu schaffen die erst auf den zweiten blick aussergewöhnlich erscheint. dabei spielen weglassungen von einzelnen elementen eine grosse rolle, speziell wie weit kann man gehen ohne, dass es beim lesen hinderlich ist. anders als bei herrn motter wird hier eigentlich alles direkt am computer gemacht. ausdrucke werden auf ihre optische wirkung hin überprüft und digital verbessert.
lesbarkeit spielt in nik's schriften immer die zentrale rolle, auch wenn die schriften geometrische oder modulare formen beinhalten. lesbarkeitsfördernde optische veränderungen werden immer durchgeführt.
nachdem wir noch unsere fotos schiessen durften verabschieden wir uns reich beschenkt (kataloge, ausdrucke und viel neuem input) von nik und machen uns auf nach prag…

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

hallo jungs...
so ein zufall, haben wir uns wahrscheinlich um ein paar stunden verpasst, war auch in sachen diplom in der pater schwarz gasse (vidok?)
toitoitoi! ali

8:56 PM  
Blogger Christian Feurstein said...

jo ali,
schade mann. wußte nicht dass du in wien bist. coole sache immer dranbleiben…

4:46 PM  
Anonymous Anonym said...

hat eigentlich nik thoenen so massgeblich die schriften entwickelt?
denn die vorgezeiten buchstaben kennt man ja fast von ueberall.

wie das "g" und "fi"

gruss baris

6:52 AM  

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