17.2.06

luc(as) de groot

nachdem uns ole den kürzesten weg zur fontfabrik von luc(as) de groot erklärt und uns beste grüsse für ihn mit auf den weg gegeben hatte, kauften wir uns ein paar brötchen und eine cola, um den aufkommenden hunger zu überbrücken und wurden wenig später im büro von luc(as) de groot empfangen. kaffeeschlürfend schauten wir zu, wie der chef des hauses vor der eingangstür noch ein paar tulpen zum einpflanzen bereit stellte. in unserem gespräch erfuhren wir, dass luc(as) de groot gemäss seiner mutter bereits im alter von sechs jahren quasi seine erste schrift entwarf und zwar ritzte er damals buchstaben in einen holzkasten auf dem klo. als teenager produzierte er zehn jahre später die schülerzeitung und schliesslich begann er ein studium an der "royal academy of fine arts" in den haag. dort interessierte er sich immer mehr für typografie, eines von zahlreichen fächern, wo unter anderem kalligrafie und auch alles andere analog gelehrt und gelernt wurde. neben der entwicklung neuer schriften und der leitung seiner fontfabrik, unterrichtet luc(as) de groot heute selbst type-design in potsdam. seine studenten entwickeln während einem semester eine eigen schrift und können in einem aufbauenden semester lernen, wie man zusätzliche schriftschnitte dazu gestaltet. bevor sich luc(as) de groot an den rechner setzt, skizziert er viel, weil er von hand viel schneller sei und die linienführung nicht konstruiert wirke, wie wenn man gleich am computer arbeitet. ob eine schrift gut oder schlecht ist, lässt sich seiner meinung nach nicht generell sagen, denn es müsse beachtet werden, welchem zweck sie dient. selbst wenn ein kunde seine schrift gestaucht einsetze, könne man nicht pauschal sagen, dass das der schrift "weh tue", denn vielleicht wolle der kunde ja bewusst einen trashigen eindruck vermitteln. sollte dies jedoch aus unverständnis geschehen, würde er den betreffenden schon darauf hinweisen, dass es vielleicht auch einen condensed-schnitt der schrift gibt.